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Lernt fliegen! Fürth-Atzenhof

Regionales

Renate Trautwein/Oliver Wittmann
Lernt Fliegen! in Fürth-Atzenhof, die Geschichte eines in Vergessenheit geratenen Fliegerhorstes
Nürnberg 2011, ISBN: 978-3-932376-80-1, 190 Seiten, 346 Abbildungen, € 34,90

„Der Flugplatz Fürth war bisher Militärflugplatz und nur dem Eingeweihten lüfteten sich seine Geheimnisse…“, mit diesen Worten beginnt der Fürther Chronist Rieß am 16. Dezember 1920 seinen Zeitungsartikel, in dem er über den damaligen Flugplatz Atzenhof berichtet. Noch zu Beginn unserer Recherchen hatte diese Aussage nichts an ihrer Gültigkeit verloren. Der Fliegerhorst Atzenhof ist seit vielen Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. So gut wie nichts ist über seine militärische Nutzung zwischen Mai 1914 und Ende des 2. Weltkriegs 1945, aus wohl bekannten Gründen, publiziert worden. Heute, rund 65 Jahre nach dem Ende der Nutzung durch die Deutsche Luftwaffe, hat der Zeitraum der Verwendung des Areals durch die US Streitkräfte, trotz aller in dieser Zeit ausgeführten baulichen Veränderungen, den glücklichen Umstand einer weitgehenden Konservierung des Baubestandes des ehemaligen Fliegerhorstes ermöglicht. Dieser Tatsache und dem uneingeschränkten Zugangsrecht durch die Eigentümer zu allen Gebäuden, konnten viele wichtige Erkenntnisse zu diesem Buch gewonnen werden. Nach dem Abschluss der nach dem Abzug der Amerikaner begonnenen Konversion zum „Golfpark“, wird sich das Gesicht des ehemaligen Fliegerhorstes gänzlich verändert haben. Viele Gründe für uns, in den Archiven, bei Behörden und Hinterbliebenen von Verstorbenen nach Dokumenten und Bildmaterial zu forschen, Kontakte zu Zeitzeugen zu knüpfen und bei unzähligen Begehungen vor Ort bauliche Zustände fotografisch festzuhalten, mit dem Ziel, den Schleier der Verborgenheit zu lüften und um Licht in das Dunkel der Geschichte eines Ortes in der Zeit seiner größten Bedeutung zu bringen.

Die angestellten Recherchen brachten so umfangreiche Informationen zu Tage, die unsere anfänglichen Erwartungen weit übertrafen. Mit der Zeit ergaben alle gefundenen „Mosaiksteinchen“ ein recht genaues Bild. Im ersten Kapitel werden die Anfänge mit der Standortwahl, dem Bau des Platzes und der Aufnahme des Flugbetriebes 1916 geschildert. Die fliegerische Geschichte zwischen den Weltkriegen, der erneuten Erklärung 1934 zum Sperrgebiet durch die Deutsche Luftwaffe sowie deren Aufbau und Organisationsstrukturen in Fürth beschließen das Kapitel. In „weitere Fürther Flughäfen“ werden die Atzenhof angeschlossenen Flugplätze Buchschwabach und Unterschlauersbach näher beschrieben. Hier nimmt der Industrieflughafen mit der Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. und seine Verbindung zu Atzenhof einen besonders breiten Raum ein.

Im Kapitel „Zur Geschichte einiger Gebäude“ haben wir die architektonische Gestaltung einzelner ausgewählter Bauten beschrieben und soweit ermittelbar, den verantwortlichen Architekten und Ingenieuren in der Luftwaffenbauverwaltung zugeordnet. Schwerpunkt des Kapitels bilden aber die Normalflugzeughallen – eine besondere Rarität aus den Anfangszeiten der deutschen Fliegereigeschichte. Das Kapitel „Atzenhöfer Flugschulen“ beschreibt die Entwicklung der Schulfliegerei am Ausbildungsstandort Fürth. Schließlich wird im letzten Kapitel „Jagdgeschwader 104“ dessen wechselvolle Geschichte beschrieben. Mit reichlich Details zur Jagdfliegerausbildung, angereichert mit authentischen Erlebnisberichten damaliger Flugschüler, haben wir versucht die Geschichte des JG 104 von der organisierten Ausbildungseinheit bis hin zu den unstrukturierten Kampfgruppen, welche bei der Verteidigung Nürnbergs in den letzten Tagen des Krieges im Erdkampf sinnlos „verheizt“ wurden, aufzuzeichnen.

Aus dem Inhalt:

  • Flugplatz Atzenhof
  • Fliegerstation Neu-Fürth, Zwischen den Kriegen, Fliegerhorst Fürth
  • WEITERE FÜRTHER FLUGPLÄTZE: Bachmann, v. Blumenthal & Co. („Waggon“, BBF, Industrieflughafen), Buchschwabach, Unterschlauersbach
  • RICHTLINIEN ZUM BAU EINES FLIEGERHORSTES
  • LUFTSCHUTZMAßNAHMEN IM FLIEGERHORST
  • ZUR GESCHICHTE EINIGER GEBÄUDE: Normalflugzeughalle, Flugwache, Hangars, Alte und neue Werft, Feuerwehr, Flugschule, Jagdschülerunterkünfte, Offizierskasino, Stabsgebäude, Kommandantenville(n) Atzenhöfer Flugschulen
  • Gründung als militärische Flugschule in WK I, Schulfliegerei 1922 – 1938, Flugzeugführerschule B 1936/37, Flugzeugführerschule C 1937-1939, Jagdfliegerschule 4 von 16.01.1940 – 19.03.1943
  • Jagdgeschwader 104
  • Geschichte des Geschwaders 19.03.1943 – 27.04.1945, Jagdfliegerausbildung von Heinz Kalkowski, Tödliche Ausbildung, Ausländische Jagdschüler, „Einsatzstaffel“ der I./JG 104 in Herzogenaurach


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